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Freitag, 7.4.06 – Test- und
Einstellfahrten
Nachdem wir Karlheinz
Grüner, Friedhelm Mihm und ich den Abnahmemarathon hinter uns gebracht hatten
durften wir unseren Clio erstmals für dieses Jahr über die Nordschleife des
Nürburgrings ausführen. Ich stellte dann nach zwei Informationsrunden beruhigt fest:
alle Kurven (und das sind viele) sind noch da, mein Erinnerungsvermögen hat
nicht nachgelassen. Auf größere Umbauarbeiten über Winter wurde verzichtet.

Samstag, 8.4.06
Training
Der erste Schock für mich.
7:45 Uhr Fahrerbesprechung, mitten in der Nacht und um 8:30 Uhr begann bereits
das Zeittraining. Zum Glück übernahm erst mal Friedhelm das Volant und danach
Karlheinz. Als es dann an mir war, war dann auch ich glücklicherweise endlich
wach. Denn das braucht man! Ein erster Vorgeschmack für mich, was alles so los
ist: viel überholen aber auch viele sehr viel schnellerer Fahrzeuge die
überholen, das alles will koordiniert sein. Dabei auch Ölspuren einer Viper
ausweichen und auf der Sprungkuppe vorm Schwalbenschwanz den Weg um einen sehr
schlecht geparkten Porsche finden. Es war alles geboten , was ein
Rennfahrerherz „erfreut“. Fazit: Karlheinz stellt unseren Clio auf
Klassen-Pole. Prima!

Rennen
Pünktlich um 12:00 Uhr
geht’s los. Karlheinz fährt den Start und bringt den Clio auch ohne Blessuren
durch das Startgetümmel der ersten Runde. Mit prima Rundenzeiten reiht er sich
hinter unseren Team- und Clio-Kollegen Erkes/Otto/Erkes ein. Dann der erste
Schock: Artur Erkes sucht unplanmäßig die Box auf: Kupplungsschaden. Kurz
danach Rennabbruch! Dass der Streckensprecher ständig versicherte, auch er wisse
nicht warum abgebrochen wurde, trug nicht gerade zu meiner Beruhigung bei. Erst
als endlich der gelbe Clio in der Boxengasse auftauchte, war ich wieder
ruhiger. Kurzer Check, Auftanken und Fahrer auswechseln, Jetzt durfte Friedhelm
den zweiten Start fahren. Inzwischen wurde kräftig am Wochenspiegel-Clio von
Erkes & Co. gearbeitet, denn so ein „schlapper“ Kupplungswechsel ist doch
schell erledigt. Die Jungs und Mädels um Michael Mintgen haben da Tolles
geleistet, nach 1 Stunde startete der Clio mit einer Runde Rückstand – das
Rennen war inzwischen wieder gestartet – dem Feld hinterher. Das war Spitze!

Auch Friedhelm zirkelt den
Clio unbeschadet durch die Startrunde und spult seinen Turn konstant schnell
und problemlos ab. Endlich hat das Warten, was für mich ungewohnt und sehr
nervenaufreibend war, ein Ende. Jetzt darf ich ran.

Mit frischen Reifen und
vollgetankt geht’s auf die Hatz. Das Auto hat sich prima angefühlt und recht
schnell habe ich einen schönen Rhythmus gefunden. Lediglich das Überholen von
langsameren Teilnehmern und dabei gleichzeitig immer den Rückspiegel im Griff
haben, falls ein PS-Monster von hinten angeflogen kommt, stört noch etwas, aber
ich denke, mit zunehmender Erfahrung damit bekomme ich dies besser in den
Griff. Dennoch sind meine Rundenzeiten ok und ich habe riesigen Spass, da
vergeht die Zeit im Flug! Nach jeder gefahrenen Runde auf der
Start-/Zielgeraden ein Kontroll-Blick zur Boxen-Crew, denn ohne Funk an Bord
habe ich doch Mores das Tankschild, falls noch notwendig, zu übersehen. Was ich
zu dieser Zeit nicht wissen konnte, der führende Porsche Luhr/ Bernhard/Tiemann
überquerte einige Sekunden vor Rennende nochmals die Start-/Ziellinie. Mein
Tankinhalt normalerweise für sieben Runden ausreichend, musste nun für eine
weitere Runde (=weitere knapp 25 km) genügen. Ausgangs Flugplatz merkte ich
schon, da liegt was im Argen. Irgendwie wurde alles etwas zäh. Nach Metzgesfeld
die erste Gasannahmeverweigerung. Danach war es ein Zittern und Bibbern. Ca. 20
km mit Aussetzern. Hin- und Hergezucke, wenn mal keiner von hinten kam um alle
Reste aus den Ecken des Benzintanks zu locken. Bergab immer rollen lassen, auf
der Döttinger Höhe dachte ich schon das schaffen wir nie……. Aber wir haben’s
geschafft! Auf dem letzten Tropfen ins Ziel gerollt und abgewunken! Was für ein
Krimi! Und die Klasse gewonnen! Eine Premiere mit Allem drum und dran!
   
Fazit: Für mich eine neue Erfahrung. Mit Sprintrennen
nicht zu vergleichen, aber auch eine Herausforderung wegen der
Nürburgring-Nordschleife. Dank ans Team und an meine Mitstreiter Karlheinz und
Friedhelm.
Ich freue mich aufs nächste Rennwochenende!
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